Schon in den Tagen bevor die AfD mit angeblich mehreren tausend Anhänger*innen in Mitte demonstrieren will, zeigen Mnschen, dass sie davon wenig halten. Dutzende AfD-Funktionäre wurden an ihren Wohnorten öffentlich gemacht (1). Mindestens bei zwei AfD-Büros gingen die Scheiben zu Bruch (2). Außerdem wurde erneut die „Bibliothek des Konservatismus“, eine wichtige Struktur der AfD, mit Farbe eingetüncht (3).
Lise Meyer vom Bündnis „Chaos statt AfD“ freut sich darüber: „Wir haben 5000 Plakate verklebt, hatten in Berlin Aktionstrainings und
Infoveranstaltungen. Schön, dass unsere Mobilsierung Erfolg hat.
Offensichtlich wollen sich viele nicht damit abfinden, dass die AfD
tausende Rassist*innen und Pegida-Fans mobilisieren und Berlin-Mitte zur NoGo-Area machen will.“
Am Sonntag ruft das Bündnis neben den Protesten von „Stoppt den Hass – Stoppt die AfD“ (4) zu weiteren dezentralen Aktionen auf. Während aktuell fünf offizielle Demonstrationen gegen den AfD-Marsch angemeldet sind, gilt das Angebot von „Chaos statt AfD“ als Erweiterung eingeübter Protest-Choreografien. „Wir richten uns an alle, die mit einem Szenario wie am 17. Februar, als die Polizei faktisch Blockadepunkte festgelegt hatte, nicht zufrieden sind. Wir verweigern uns dem polizeilichen Kompromissangebot, bei dem der Senat, die AfD und der Gegenprotest ihr Gesicht wahren und sich als erfolgreich inszenieren können. Wir wollen, dass nicht der Innensenator entscheidet, wie der Tag verläuft und die AfD ihren Mist nirgendwo kundtun kann!“ so Lise Meyer weiter.
Unsere Prognose: Die bisher von der AfD geplante Route wird spätestens am Karlplatz auf von der Polizei gewünschten, weil kalkulierbaren, Gegenprotest stoßen. An dieser Stelle wird es dann Verhandlungen geben, die dazu führen, dass die AfD in die Luisenstraße abbiegen wird, um über die Dorotheenstraße und Ebertstraße zu ihrem Endpunkt, dem Platz des 18.
März, zu kommen. Hier wird es wenig Spielräume für Blockadeversuche geben. Deshalb rufen wir dazu auf, mit kreativen Aktionen im Großraum Mitte „Chaos“ zu stiften (5). „Berlin leistet sich diese AfD-Inszenierung – wir leisten uns den unversöhnlichen Widerstand dagegen!“
Am 27. Mai wird es mindestens zwei zentrale Infopunkte ab 11 Uhr geben:
– Tommy Weisbecker Haus (Wilhelmstraße 9, 10963 Berlin)
– Subversiv (Brunnenstraße 7/8, 10119 Berlin)
(1) Friedrichshain: https://de.indymedia.org/node/21160, Lichtenberg: https://chaosstattafd.blackblogs.org/2018/05/24/lichtenberger-heimsuchung/ und Charlottenburg: https://de.indymedia.org/node/21279
(2) Pankow: https://de.indymedia.org/node/21244 und Lichtenberg:
https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.703224.php
(3) https://de.indymedia.org/node/21275
(4) https://www.stopptdenhass.org/aktionen/
(5) https://chaosstattafd.blackblogs.org/2018/05/17/pressemitteilung-wir-werden-den-afd-grossaufmarsch-kreativ-begleiten-chaos-statt-afd/